Weimar – Als langjährig anerkannte Veranstaltung zur Berufsorientierung eröffnete der „Abend der Berufe“ erneut seine Pforten in Weimar. Was einst bescheiden als innerschulischer Elterninformationsabend begann, hat sich zu einer maßgeblichen Berufsausbildungsmesse entwickelt, die von Unternehmen und Suchenden gleichermaßen geschätzt wird.
In diesem Jahr bot die Veranstaltung nicht nur eine Bühne für über 80 Unternehmen und Bildungseinrichtungen, ihre Ausbildungsprogramme zu präsentieren, sondern eröffnete auch die Möglichkeit, vakante Positionen anzukündigen. Ein innovativer Schritt, der die Synergien zwischen Arbeitgebern und Arbeitssuchenden vertieft. Ebenso stieß das neu eingeführte digitale Informationsportal auf eine überwältigende Resonanz.
Viele Besucher äußerten Erstaunen über die beeindruckende Bandbreite der lokalen Unternehmen. Ein Elternteil bemerkte: „Es war überraschend zu sehen, wie viele lokale Unternehmen Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen und wie viele von ihnen bisher uns unbekannt waren.“
Die Schüler waren gleichermaßen begeistert. Der Großteil erfuhr durch ihre Schulen oder ihre Eltern von der Messe. Während ein Schüler den Wunsch nach mehr Interaktion mit Vertretern aus der Politik äußerte, stellte er fest, dass der Besuch von Thomas L. Kemmerich, dem Vorsitzenden der FDP Thüringen, eine erfreuliche Überraschung war.
Kemmerich unterstrich die Relevanz von gut ausgebildeten Fachkräften für Thüringen und betonte die Vorteile einer beruflichen Bildung oder eines dualen Studiums. „Der Bedarf an Fachkräften überwiegt deutlich den an akademischen Ausgebildeten“, erklärte er. Er hob hervor: „Schüler, die eine sichere und faire Arbeitsstelle anstreben, sollten eine Ausbildung oder ein duales Studium ins Auge fassen, statt einem Studium mit unsicheren Berufsaussichten zu folgen.“
Des Weiteren betonte Kemmerich die wesentliche Rolle von Handwerk und Dienstleistungen in Thüringen. Er empfahl Schülern, zunächst eine Ausbildung zu verfolgen und anschließend, bei Interesse, ein Studium anzuhängen. „Die Vielzahl der angebotenen dualen Studiengänge zeigt mögliche Wege auf“, merkte er an. Er sprach auch die Bedeutung der öffentlichen Hand als Arbeitgeber und Ausbilder an: „Ein Lehrling im öffentlichen Dienst ist ein Verlust für den Handelsbetrieb, eine Thematik, die in den Fokus rücken muss.“
Der „Abend der Berufe“ hat erneut die Bedeutung solcher Plattformen unterstrichen, die eine Verbindung zwischen Unternehmen und potenziellen Lehrlingen oder Arbeitnehmern schaffen. Es demonstriert das Engagement der lokalen Wirtschaft und Bildungseinrichtungen, die nächste Generation von Fachkräften in Weimar zu fördern.
Die Hoffnung bleibt, dass solche Veranstaltungen die Anerkennung vielfältiger Berufschancen in Thüringen steigern und junge Menschen dazu anregen, auch Karrierewege jenseits des traditionellen Studiums zu erkunden.